Donnerstag, 21. November 2013

Die Kindheit Jesu.



aus NZZ, 19. 11. 2013

Stadt ohne Gedächtnis
John M. Coetzees «Die Kindheit Jesu» vermeidet allegorische Höhenflüge

von Angela Schader · Sieht so das Paradies aus? Nirgends fällt ein böses Wort, alle begegnen einander mit Wohlwollen, keiner ist ohne Brot oder Obdach, kein Wunsch oder Begehren treibt die Menschen um. Oder sieht so die Hölle aus?

Die Jenseitsvorstellungen kommen nicht von ungefähr, wenn man das Szenario von J. M. Coetzees Roman «Die Kindheit Jesu» umreisst, obwohl der Handlungsort weiss Gott nichts Himmlisches oder Infernalisches an sich hat. Es ist eine Stadt namens Novilla, in der Spanisch gesprochen wird, in der Erwachsene zur Arbeit und Kinder zur Schule gehen; in deren Hafen Frachter mit tonnenweise Getreide einlaufen (woher kommen sie?), in der Flüchtlinge (woher kommen sie?) anstandslos aufgenommen und von anderen, früher eingetroffenen Flüchtlingen (woher kamen sie, und warum?) in den lokalen Alltag eingeschleust werden. Eine Stadt, in der die Nahrungsmittel billig, das Busfahren und die Abendschule unentgeltlich sind und Prostituierte als «Therapeutinnen» arbeiten. 

J. M. Coetzee: Die Kindheit Jesu.  
Aus dem Englischen von Reinhild Böhnke. S.-Fischer-Verlag, Frankfurt am Main 2013. 288 S., Fr. 34.90.

Schöne neue Welt à la Huxley? Beileibe nicht. Die Wohnsiedlungen sind monoton, die Zerstreuungen dünn gesät, im Philosophiekurs an der Abendschule wird einlässlich die tiefschürfende Frage behandelt, warum ein Stuhl ein Stuhl ist, die Diät ist, höflich gesagt, farblos. Und statt wie bei Huxley mittels einer Glücksdroge bei guter Laune gehalten zu werden, führen die Menschen, erinnerungslos und mit neuen Namen, eine Art Schattenexistenz: ohne Wunsch, ohne Begehren, mit nicht mehr Identität und eigener Geschichte, als ihnen in dieser neuen Heimat zuteil wurde.

Rebellische Phantasie

Unter den Neuankömmlingen ist einer, der noch nicht ganz - wie man in Novilla sagt - «reingewaschen» ist; der, wiewohl nicht mehr ganz jung, weibliche Körper mit mehr als nur interesselosem Wohlgefallen taxiert, der sich an den unrationellen Arbeitsprozessen aufhält, der zumindest «die Erinnerung daran, eine Erinnerung zu haben», in sich trägt. Simón lautet der Name, der ihm bei seiner Ankunft verpasst wurde, David derjenige des kleinen Buben, den er mit sich führt. Das Kind ist auf demselben Flüchtlingsschiff wie Simón gereist und hat dort einen Beutel mit einem Brief verloren, der - vielleicht - den Weg zu seiner Mutter gewiesen hätte; nun will Simón sie aufspüren. Nicht auf gewöhnlichem Weg, sondern kraft des unerschütterlichen Glaubens, er werde diese Frau, die er in seinem ohnehin in Vergessenheit versunkenen Vorleben nie gesehen hat, instinktiv erkennen.

«Erkennen» wird Simón - in aller Keuschheit - eine junge Frau, Inés, die in wesentlich angenehmeren Verhältnissen etwas ausserhalb der Stadt lebt; sie nimmt den kleinen Buben nach kurzem Zaudern an und tauscht ihr Zuhause anstandslos gegen Simóns dürftig möblierte Wohnung ein, während dieser in einem Schuppen beim Hafen unterschlüpft. Der ältere Mann, die Jungfrau, das Kind: Ist damit die im Titel verheissene Heilige Familie beisammen? Und von welchen Sünden hätte der Knabe diese «reingewaschene» Welt zu erlösen, in die es ihn verschlagen hat?

Die Antwort liegt - für einen Autor von Coetzees Format - fast zu nah. Brillant, erratisch und eigenwillig, behauptet das Kind Individualität und Kreativität in einer konformen, sedierten Gesellschaft, der sich auch Simón zunehmend angleicht. Vor allem unter der Obhut Inés', die ihn verwöhnt und vergöttert, kann der Kleine die überlebensgrossen Selbstprojektionen, in denen sich die kindliche Phantasie so gern ergeht, nach Belieben ausspinnen; in der Schule attestiert man ihm Verhaltensstörungen sowie ein «Defizit im Zusammenhang mit symbolischen Aktivitäten» (zu Deutsch: Er scheint unfähig, mit Schrift und Zahlen umzugehen) und will ihn in eine geschlossene Lehranstalt relegieren. Jenes «Defizit» macht sich auch bemerkbar, als Simón den Buben mit einer zerfledderten, in der Leihbibliothek ausgegrabenen Kinderausgabe des «Don Quijote» zum Lernen verlocken will: Mit grosser Selbstverständlichkeit übernimmt David die Weltsicht des Ritters von der traurigen Gestalt - sogar im Blick auf die Illustrationen des Buches: «Es ist keine Windmühle, es ist ein Riese!», wütet er gegen Simóns Berichtigung an: «Es ist nur auf dem Bild eine Windmühle!»

Coetzee ist wohltuend sparsam mit den Signalen, die den Titel des Romans validieren sollen. Da ist ein-, zweimal ein kindlicher Blick, den Simón nicht zu fassen und einzuordnen vermag; oder die Tatsache, dass David plötzlich das Lesen und Schreiben beherrscht, sich jedoch mit einer Rechenaufgabe - bezeichnenderweise geht es darin um Fische, deren Zahl sich unter Christi Hand auch plötzlich wandeln konnte - schwertut; und dass er in derselben Szene den diktierten Satz «Ich muss die Wahrheit sagen» als «Ich bin die Wahrheit» niederschreibt. So geht Davids Charakterbild kaum über das eines phantasievollen, eigensinnigen, dabei auch manchmal unmanierlichen oder verängstigten Kindes hinaus. Coetzee umgeht zudem ein allzu direktes Sicheinlassen auf die Figur, indem er Simón ins Zentrum der Handlung rückt und den Knaben nur mittelbar durch die Beobachtungen und Reflexionen seines Protagonisten zeigt.

Nicht im metaphysischen Ausgriff kommt der Roman also zu sich, sondern vielmehr in der Art, wie Coetzee mit dem blassen, spröden Kolorit umgeht, das ihm die selbstgeschaffene Erzählwelt an die Hand gibt. Wo zu biederer Vernunft dressierte Akteure mit gedämpfter Erlebnisfähigkeit und ohne eigene Vergangenheit den Handlungsort besetzen, sind weder hochfliegende Diskussionen noch dramatische Gefühlsregungen möglich; wo die Sinne darben, darf eine stimmige Schilderung nicht zu viel Kontur und Farbe annehmen. Coetzees Darstellung hebt diese Defizite ins Bewusstsein, ohne selber öde zu wirken; sie legt banale wie auch erratische Handlungselemente mit stets derselben beherrschten Geste aus, was auf paradoxe Weise zugleich beruhigt und irritiert. So ergibt sich auch jenes seltsame Oszillieren des Handlungsorts zwischen Diesseits und Jenseits - eine Zone, die Coetzee mit ähnlich kargen Mitteln schon vor zehn Jahren in «Elizabeth Costello» skizziert hat.

Purgatorium der Klischees

«Ist das die Vorstellung, die sich einer davon macht, wie die Hölle für einen Schriftsteller aussehen wird, oder wenigstens das Purgatorium: ein Purgatorium der Klischees?» So bäumt sich in jenem Buch die Schriftstellerin Elizabeth Costello gegen das ihr zugemutete Umfeld auf. Im Blick auf Novilla und seine Bewohner hat man das Gefühl, Coetzee habe seine Hauptfiguren - und sich selbst - genau diesem lauen Purgatorium ausgesetzt; zur religiösen Dimension des Wortes passt der Ausdruck «reingewaschen» ebenso wie der Verweis auf das «neue Leben», dem David, Simón und Inés am Ende des Romans entgegengehen. Allein, der Schluss lässt vermuten, dass dies neue Leben eines ist, das sich in nichts von demjenigen in Novilla unterscheiden wird. Mehr als Davids irrlichternden Geist werden die Erwachsenen auch dort nicht haben, ihnen den Weg zu erleuchten.

Montag, 18. November 2013

Staat, greif zu.

aus derStandard.at, 14. November 2013, 13:51                                                               Das unsägliche grüne Ding aus dem Sumpf

Grüne fordern Rechtsanspruch auf Ganztagsschulplatz
Eltern können Angebot nutzen, müssen aber nicht - Bildungssprecher Walser wünscht Kernzeit von neun bis 15 Uhr, in der auch Mittagessen und Bewegungseinheit untergebracht werden

Wien - Die Grünen fordern ein gesetzlich verbrieftes Recht auf einen Platz an einer verschränkten Ganztagsschule mit Wechsel aus Unterricht, Lern- und Freizeit. Eltern müssten künftig an jeder Schule ein solches Angebot vorfinden, so Bildungssprecher Harald Walser im APA-Gespräch. Dieses können sie nutzen, müssen es aber nicht, da an einer Schule auch einzelne Klassen ganztägig geführt werden können.

Aus Walsers Sicht würde es damit eine echte Wahlfreiheit geben, da Eltern von Sechs- bis 14-Jährigen sich dann tatsächlich zwischen verschiedenen Angeboten entscheiden könnten. Eine dem Vernehmen nach von SPÖ und ÖVP bereits paktierte Ausweitung des Angebots an ganztägiger Betreuung ermöglicht das aus seiner Sicht nicht: Derzeit müssen nämlich zwei Drittel der Eltern und Lehrer einer Klasse für eine Umstellung auf die verschränkte Ganztagsform zustimmen. Die SPÖ soll dem Vernehmen nach - wie schon vor der Wahl - für eine Senkung der Grenze auf 50 Prozent eintreten.

Keine zusätzlichen Kosten

Walser geht davon aus, dass die Hälfte der Kinder einen Bedarf an Ganztagsschulplätzen hätten. Dort soll es nach Idee der Grünen eine Kernzeit von neun bis 15 Uhr geben, inklusive Mittagessen und Bewegungseinheit. Die Grünen setzen dabei auf die verschränkte Form als Grundmodell, denn "alles andere ist nur Betreuung".

Für kleine Standorte am Land mit sehr wenigen Schülern kann Walser sich Ausnahmen vorstellen: Dort soll schulautonom die Mehrheit darüber entscheiden, ob es ein Ganztagsangebot geben soll. Kommt keines zustande, müsse es einen Platz an der nächstgelegenen Ganztagsschule geben, zu der die Schüler kostenlos transportiert werden. Das Ziel müsse sein, in fünf Jahren allen, die das wollen, in zumutbarer Entfernung eine ganztägige Schulform anzubieten.

Zusätzliche Kosten würden dadurch nicht entstehen, so Walser mit Hinweis auf die von der SPÖ geforderte Anhebung der Mittel auf 320 Mio. Euro pro Jahr bis 2018. "Bis zum Ende der Legislaturperiode müsste das Ziel somit nur bei Einhaltung des bereits Versprochenen zu erreichen sein." Allerdings: Bei den 320 Mio. Euro jährlich handelt es sich lediglich um eine Forderung der SPÖ. Von der ÖVP war dieser Wunsch vor der Wahl mit dem Hinweis zurückgewiesen worden, dass die Mittel ohnehin erst kurz davor auf 160 Mio. Euro pro Jahr bis 2018 verdoppelt wurden. (APA)


Nota:

Haben Sie's mit eigenen Augen gesehen? Eine "Bewegungseinheit" will der Menschenfreund in jedem Schultag untergebracht haben! Stillesitzen ist nicht gut fürs Gemüt und schon gar nicht gut für den Kopf; dem Herrn Walser ist es auch nicht bekommen. Kann die Ganztagsschule incl. Mittagessen unentgeldlich sein? Für ihn war die Halbtagsschule jedenfalls umsonst. Was lehrt uns das? -  Wen Vater Staat einmal ergriffen hat, den lässt er nicht wieder los.
JE

Sonntag, 10. November 2013

Ganztagsschule kann nix.

aus spiegel.de

Expertengutachten: Ganztagsschulen verfehlen Zielgruppe

Von Jan Friedmann

Der Ausbau der Ganztagsgrundschulen kommt voran, doch zu oft verfehlen die Einrichtungen ihre Ziele. Eine Expertengruppe kritisiert, dass die schulischen Leistungen nicht besser werden. Die Angebote erreichen bildungsferne Kinder nur schlecht. 

Ganztagsschulen sind seit einiger Zeit so etwas wie die Allzweckwaffe der deutschen Schulpolitik: Wenn die Kinder länger am Tag gemeinsam lernen, so die Hoffnung vieler Ministerialer, dann werden auch Jungen und Mädchen aus bildungsfernen Familien mitgezogen - die Chancen sollen gerechter verteilt werden. 

Vor zehn Jahren nahm die damalige Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) viel Geld in die Hand, damit die Schulen für den Nachmittagsbetrieb umrüsten konnten. Für insgesamt vier Milliarden Euro wurden überall im Land neue Mensen oder Bewegungsräume gebaut. Und auch in den derzeitigen Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD spielt der Ganztag eine wichtige Rolle: Er könnte ein Hebel sein, damit der Bund den Ländern doch Geld für Schulen zukommen lassen darf, was bislang durch das Kooperationsverbot verhindert wird. Die amtierende Bundesbildungsministerin Johanna Wanka setzt sich deshalb ebenso für Ganztagsschulen ein wie ihre Vorgängerinnen. Doch der Ausbau ist kein Selbstgänger, wie eine heute in München veröffentlichte Studie des "Aktionsrats Bildung" belegt. Unter dem Titel "Betreuung oder Rhythmisierung?" (hier als pdf) zieht das Gremium eine Zwischenbilanz der bisherigen Maßnahmen. Auf den über 100 Seiten finden sich viele Sätze, die die Freunde des Nachmittags in der Schule hellhörig machen müssen.

 
Zum Beispiel der, dass sich "bislang keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Schülerleistungen in den Domänen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften an Halb- oder Ganztagsgrundschulen nachweisen" ließen. Will heißen: Obwohl die Kinder viele Stunden zusätzlich in der Schule verbringen, waren sie in Leistungsvergleichen genauso gut oder schlecht wie vorher.

Zielgruppe wird kaum erreicht
 
Ein andere zentrale Diagnose lautet, dass es nur teilweise gelinge, "diejenigen Schülerinnen und Schüler zu erreichen, die unter benachteiligenden und/oder belastenden Bedingungen aufwachsen" - genau diese Zielgruppe hatten die Schulplaner aber besonders im Visier.
 
Der Aktionsrat Bildung ist keine staatliche Institution, sondern bei der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft angesiedelt. Doch die Expertise hat Gewicht, gehören doch viele der namhaftesten deutschen Bildungswissenschaftler zu dem neunköpfigen Gremium. ..."

Glauben Sie nun aber nicht, die Experten würden 1 und 1 zusammenzählen und dem gesundern Menschenverstand die Ehre geben. Sie schlagen durchaus nicht die Rückkehr zum Freien Nachmittag vor, sondern ziehen ein weiteres Mal der erziehungswissenschaftlichen Weisheit allerletzten Schluss: mehr desselben! Die Ganztagsschule muss wasserdichter werden, ohne pädagogisch ungenutzte Luft- und womöglich Schlupflöcher; erfassen, durchgreifen und einwecken!

Der Spiegel schließt dagegen seinen Beitrag immerhin so:

"Mit dem neuen Gutachten lässt sich kaum ein Plan begründen, nun einfach schnell weitere Ganztagsschulen zu eröffnen - analog zum Kita-Ausbau, wo der im August eingeführte Rechtsanspruch für Einjährige zu einem Bauboom in den Kommunen und zu einem Run auf Erzieherinnen führte.


Dem Aktionsrat Bildung geht es um die Qualität der Ganztagsschulen, die mehr sein sollen als bloße Verwahranstalten. Die Experten fordern einen "auf Forschungsergebnisse gestützten Handlungsplan im Sinne von länderübergreifenden pädagogischen Leitlinien" - umzusetzen durch die Kultusminister, innerhalb der kommenden fünf oder zehn Jahre."

Wenn Eltern wählen müssten zwischen Verwahranstalt und pausenloser Ganzkörpermassage, dann wäre die Verwahranstalt immer noch das kleinere Übel. Aber gottlob gibt es eine menschenfreundlichere Alternative:

Rettet den schulfreien Nachmittag!





Freitag, 8. November 2013

"Computerspiele sind so gut wie Fußball."

daniel stricker  / pixelio.de

"Kinder müssen nicht Fußball oder Handball spielen, um soziale Kompetenzen zu erlernen. Diese Regeln könnten sie ebenso gut beim Computerspielen vermittelt bekommen," schreibt sie FAZ am heutigen 8. November.

Beim Computerspielen könnten Kinder Sozialkompetenzen und Regeln ebenso gut erlernen wie beim Fußball oder Handball. „Regeln für eine Kultur sind Kindern immer über Spiele vermittelt worden“, sagt Professor Roland Rosenstock aus Greifswald. Computerspiele seien dabei so geeignet wie Brettspiele oder Fußball. Die Sprachkontrolle in den Spielen sei hoch, es gebe einen Verhaltenskodex.

Der Medienexperte war an diesem Freitag als Redner der Fachtagung „Das Leben ist (k)ein Spiel!“ der Evangelischen Akademie der Nordkirche geladen. 


Dienstag, 5. November 2013

Ungebildete Wissensgesellschaft.

aus NZZ, 6. 11. 2013

Wer wird Millionär - oder was ist ein gebildeter Mensch?
Der «Wissensgesellschaft» droht die Bildung abhandenzukommen. Denn Bildung ist mehr als Faktenwissen und «skills». Man muss selber denken können. 


Von Claudia Wirz

 Google und das Internet haben die Welt revolutioniert. Bald, vielleicht in ein paar wenigen Jahren schon, werden wir alle mit «Google Glass» unterwegs sein, ob wir es wollen oder nicht. So jedenfalls prophezeite es vergangene Woche der deutsche Philosoph und Publizist Richard David Precht vor vollen Rängen in der Aula der Universität Zürich. Die Google-Brille werde so sicher auf die Nase von jedermann kommen wie das Smartphone jede Hand- oder Jackentasche erobert habe. 

Das geballte Wissen der Menschheit, ja der «Wissensgesellschaft», wird dann über dieses kleine Wundergerät quasi direkt an die Köpfe montiert. Ein kleiner Schritt nur noch, und aus dem Brillengestell wird eine diskrete Kontaktlinse. Und dies, so Precht, bedeute zuerst einmal den sicheren Tod jeder Quizshow vom Schlage des Formats «Wer wird Millionär?». Und danach müsse auch die Schule völlig neu gedacht werden, weil Lehrer und Schüler an den gleichen Orten im Internet googeln würden (NZZ vom 2. 11. 13).

Warum soll dem Bildungsschwärmer ob solcherlei Perspektiven nicht das Herz lachen? Könnte er gegen diese technologische Demokratisierung des Weltwissens tatsächlich einen Einwand haben? Die Antwort ist Ja. Denn Wissen und Bildung sind zwei verschiedene Dinge. Sie widersprechen sich zwar nicht direkt, aber grundsätzlich ist Wissen auch ohne Bildung möglich - und dank den technologischen Hilfsmitteln war dieser Zustand noch nie so einfach zu erreichen wie heute. Wissen wird einfach ausgelagert, in ein technisches Gerät zum Beispiel. Er ist also mehr als ein Hirngespinst, der «ungebildete Gelehrte», den der Philosoph Peter Bieri alias Pascal Mercier beschreibt. Wer Wissen bloss konsumiert, aber nie gelernt hat, sich darauf einzulassen, selber darüber nachzudenken, es zu reflektieren und zu hinterfragen, ist eben höchstens wissend, aber nicht gebildet.

Jäger und Sammler

Die «Wissensgesellschaft» hat sich von der unterhaltsamen Quizshow bis hin zum 100 000 Franken teuren Executive MBA daran gewöhnt, Wissen mit Bildung zu verwechseln beziehungsweise gleichzusetzen. Und das - naturgemäss fragmentarische - Wissen muss nützlich sein. Es gibt Standards und Instrumente, um Bildung dieser Art zu messen, zu prüfen und je nach «setting» mit Geld, Titeln oder Zertifikaten auszuzeichnen. Der Bologna-Prozess ist ebenso ein Kind dieses Geistes wie der zurzeit allgegenwärtig zu hörende Appell zum lebenslangen Lernen. Hier wie dort wird das Lernen bzw. die Bildung zur «bilanzierbaren Kennzahl des Humankapitals» (Konrad Paul Liessmann) gemacht. Man soll lernen, um nützliche Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen zu erwerben. Wer aus Spass an der akademischen Freude und Freiheit «zweckfreie» Bildung betreibt, erntet in der Generation der Punkte- und Titelsammler oft Verständnislosigkeit. Denn wozu braucht der Mensch unnütze Bildung, wenn er zweckdienliches, zertifiziertes Wissen haben kann?

Die Bildungsexplosion

Mit diesem Verständnis von Bildung hat sich die «Wissensgesellschaft» weit von früheren Bildungsidealen entfernt. Während das klassische Bildungsideal die harmonische und gesamtheitliche kulturelle Entwicklung des Individuums anstrebte und die Formung einer autonomen, selbst denkenden, sich selbst bildenden Persönlichkeit zum Ziel hatte, fördert die heutige «Vermessung» der Bildung mittels Kompetenzen, Standards, Punkten und Zertifikaten eher die Konformität statt die Individualität der Wissensträger. Akademische Titel scheinen das Curriculum in einer Zeit verschärften Wettbewerbs besonders trefflich zu schmücken und sind für immer mehr Menschen zum Objekt der Begierde geworden, was man an der weltweit wachsenden Akademisierung ablesen kann. Ob und inwiefern diese «Bildungsexplosion» die Qualität der institutionalisierten Bildung beschädigt, sei dahingestellt; die wiederholten Plagiatsfälle der letzten Jahre lassen allerdings tief blicken.

Ein Erstabschluss auf Hochschulebene reicht heute oft nicht mehr, um auf dem Arbeitsmarkt «fit» zu bleiben. Das Wissen der «Wissensgesellschaft» verliert rasch an Wert. Es braucht stets neue Nahrung in Form von Weiterbildung und Spezialwissen. Die Angebotspalette ist unüberschaubar, die Preise sind stattlich, und die Hochschulen mischen in diesem riesigen Markt prominent mit. Gerade aber hier lohnt es sich, im klassischen Sinne gebildet zu sein. Denn durch die Tugend des Selberdenkens hat der Gebildete auch ohne Google-Brille ein taugliches Instrument, um sich in diesen komplexen Verhältnissen zurechtzufinden.




ebd.:

Mehr Titel - mehr Bildung?
Die zunehmende Akademisierung wirft die Frage auf, was Bildung eigentlich ist

von Claudia Wirz · Die Kurven in der Grafik sind eindrücklich. Die Menschen in der Schweiz werden immer gebildeter. Gebildeter im Sinne zertifizierter und standardisierter Bildungsaktivitäten. Seit Jahren schon wächst auch hierzulande die Anzahl der Personen mit tertiärem Abschluss, und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen.

Eine wachsende Kaste

Im Jahr 2022 werden 400 000 Personen in der Schweiz einen Hochschulabschluss haben, wie uns die Bildungsstatistiker vorrechnen. Irgendwann zwischen 2020 und 2022 wird es unter den 25- bis 64-Jährigen mehr Personen mit Tertiärabschluss geben als solche, die einen Lehrabschluss als höchste Ausbildung vorweisen können. Diese Aussichten sind gute Kunde für die Verfechter der Idee des «lebenslangen Lernens». Denn Bildung folgt zu einem guten Teil dem Matthäus-Prinzip, wie Forschungen belegen: Wer hat, dem wird gegeben. Das heisst: Akademiker und Personen mit höheren Bildungsabschlüssen bilden sich eher «lebenslang» weiter als andere. Vielleicht erwerben sie im Laufe ihrer Karriere ein CAS, DAS oder gar einen MAS oder MBA, vielleicht im Sinne einer persönlichen Weiterentwicklung, gewiss aber mit Blick auf berufliches Fortkommen. Bildung und Weiterbildung haben also etwas «Ständisches». Der Berner Professor und Bildungssoziologe Rolf Becker hält das Konzept des lebenslangen Lernens deshalb auch nicht für geeignet, um bestehende soziale Ungerechtigkeiten auszuräumen; die Ungleichheiten würden im Gegenteil noch akzentuiert.

Der ungebildete Akademiker

Neben der quantitativen stellt sich die qualitative Frage. Bedeutet die Bildungsexplosion in Form von Abschlüssen und Zertifikaten, dass die Gesellschaft insgesamt gescheiter geworden ist? Damit steht die Frage im Raum, was Bildung überhaupt ist. Ihr Konzept unterliegt einem steten Wandel, weshalb es eine abschliessende Definition nicht geben kann. Aber ein Vergleich mit anderen Bildungsidealen ist möglich. So zeigt sich, dass das von der OECD propagierte lebenslange Lernen von der klassischen Bildungsidee Humboldtscher Prägung weit entfernt ist.

Die Ausrichtung von Bildung auf Spezialwissen und Arbeitsmarktfähigkeit verfolgt andere Ziele als das humanistische Ideal, das mit Bildung die ganzheitliche geistige Formung des Individuums anstrebt. «Die Zertifizierungsrate sollte man nicht mit tatsächlich gebildeten Menschen verwechseln», schreibt der Soziologe Hans-Peter Müller und zeichnet das Bild vom akademisierten, aber ungebildeten Menschen (NZZ vom 18. 7. 13). Titel schliessen Bildung im klassischen Sinne aber nicht aus. Jeder kann sie erwerben - in Wahrnehmung der Eigenverantwortung, sofern man ebendiese einmal gelernt hat. Ein Zertifikat fürs Curriculum wird es dafür allerdings nicht geben.

Frühes Kindertheater von Erich Kästner.

aus Die Presse, Wien, 5. 11. 2013

Dresden: Uraufführung eines Stücks von Erich Kästner 
86 Jahre nach Entstehung hatte „Klaus im Schrank oder das verkehrte Weihnachtsfest“ jetzt im Schauspielhaus Dresden Premiere. Bearbeitet und temporeich inszeniert hat es die Österreicherin Susanne Lietzow. 

„Zu modern für ein Weihnachtsstück“: Mit dieser Begründung lehnten die Theaterverlage das erste längere Werk von Erich Kästner ab. 1927 geschrieben, tauchte das Kinderstück „Klaus im Schrank“ erst in den Achtzigerjahren im Nachlass von Kästners Sekretärin wieder auf, fand aber jahrelang nicht viel Beachtung. Das Manuskript lagerte im Archiv der Berliner Akademie der Künste.

Nun wurde „Klaus im Schrank“ unter großem Jubel im Schauspielhaus Dresden uraufgeführt. Und wirklich, der darin exerzierte Rollentausch mutet heute noch recht modern an: Ein Bankdirektor und seine lebenslustige Frau müssen unter Aufsicht ihrer mit ihnen ganz und gar nicht zufriedenen Kinder lernen, sich wie brave Eltern zu benehmen. Vor allem haben sie dem Spruch des „Kindergerichts“ zu gehorchen: Sie müssen einander lieben und zusammenbleiben. Die Versöhnung findet natürlich vor einem gigantischen Weihnachtsbaum statt, so viel Pathos und Romantik mussten sein bei Kästner, dessen typische, nicht nur aus „Emil und die Detektive“ und „Der 35. Mai“ bekannte Melange aus offener Rührseligkeit und schnoddrigem Ton, aus onkelhaftem Pathos und Kritik an der schnöden, fantasielosen „Erwachsenenwelt“ schon dieses frühe Stück prägt. Dass die Großen verlernt haben, kindlich zu sein: Auch dieses Motiv sollte sich durch das weitere Werk Kästners ziehen, der etwa seinen Roman „Drei Männer im Schnee“ programmatisch unter dem Titel „Das lebenslängliche Kind“ dramatisierte.
Originell – und zugleich zeittypisch – wird „Klaus im Schrank“ durch die Technik der Läuterung, der die Eltern unterzogen werden: Ihre unbeholfenen Versuche, sich in die Welt ihrer Kinder zu versetzen, werden verfilmt, genauso wie die umgekehrten Rollenspiele der Kinder. Regie führen Jackie Coogan, Kinderstar in Charlie Chaplins „The Kid“ (1921), und Chaplin selbst, hinreißend originalgetreu verkörpert von Atef Vogel. Dieses Schauspiel findet in einer Traumfabrik statt; deren Pforte ist der Schrank, in den Klaus und seine Schwester Kläre wandern.
Susanne Lietzow, die das Stück bearbeitet und inszeniert hat, hat aber einen kongenialen Schluss dazu erfunden: Klaus bekommt zu Weihnachten eine Kamera, mit der er das Happy End filmt, mit allen Tollpatschigkeiten, die es bringt. Im rasanten Video, das am Schluss läuft, verschmilzt so die Lächerlichkeit schön mit der Rührung, dass sie diese potenziert. Spätestens hier zieht das Publikum kollektiv die Taschentücher . . .

Die Frau Direktor hat einen Lover
 
Es ist nicht die einzige Adaption, die die gebürtige Tirolerin Lietzow vorgenommen hat: Sie gönnt der Bankdirektorsgattin ein schlampiges Verhältnis mit einem über die Maßen in sich selbst verliebten Beau, sie gesellt dem kinderlieben Freund der Familie am Ende ein Fräulein Elfriede zu, sie lässt einen Hundemenschen (oder Menschenhund?) durch die Szenerie tollen und tanzen. Ja, getanzt und gesungen wird viel, Breakdance und Cabaret, Punk und Tango, dass diese eklektische Mischung funktioniert, ist ein wahres Wunder, es liegt wohl auch an den fantastischen Schauspielern und ihrer Führung.
Ja, es ist viel Klamauk und Slapstick in Lietzows Inszenierung, aber nie zu viel; das skurrile, mit allen Kunststücken der Bühnentechnik verstärkte Wunderland, in das sie Kästners Märchen stellt, dient auch dazu, dessen dick aufgetragene Moral zu verdünnen und damit erträglich zu machen. Dass der Vater nach Kästners Anleitung auf einem „elektrischen Stuhl“ landet, erspart sie ihm und dem Publikum. Dieses verließ das Theater amüsiert und bewegt, und so mancher wird wohl noch lange vor sich hin geträllert haben: „In der Bar zum Krokodil . . .“


Montag, 4. November 2013

Ein unerwarteter Einwand gegen die Ganztagsschule.

K.Schwarz  / pixelio.de

Das online-Magazin scinexx des wissenschaftlichen Springer-Verlags (Berlin-Heidelberg-New York) berichtet soeben über eine merkwürdige Studie der beiden amerikanischen Psychologen Maryam Kouchaki von der Harvard University und Isaac Smith von der University of Utah. Denen war aufge- fallen, dass bei vielen Testreihen, die sie an ihren Instituten durchgeführt hatten, die durchschnittlichen Ergebniss danach unterschieden, ob sie am Vor- oder am Nachmittag durchgeführt worden waren: In den vormittäglichen Tests schienen sich die Probanden im Schnitt moralischer zu verhalten als am Nachmittag. Daraufhin führten sie Testreihen zu ebendieser Frage durch, und siehe da: Die Tests bestätigten ebendies! (Psychological Science, 2013; doi: 10.1177/0956797613498099)

"Sie kamen bei ihren Auswertungen außerdem noch zu einem weiteren interessanteren Ergebnis: Bei Menschen, die bei den Versuchen grundsätzlich mehr moralisches Verhalten an den Tag legten, war der Morgen-Nachmittag-Effekt stärker. Die Schlawiner sind eher immer ähnlich unehrlich, bei den grundsätzlich Aufrichtigen bröckelt hingegen die Moral am Nachmittag deutlich.


Vermutlich hat das Phänomen etwas mit schwindender Selbstkontrolle zu tun, erklären Kouchaki und Smith. Es ist bereits bekannt, dass die Selbstdisziplin im Laufe des Tages nachlässt. Offenbar spiegelt sich diese Tendenz also auch beim moralischen Verhalten wider. 'Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die Tageszeit beeinflussen kann, ob eigentlich gute Menschen moralisch fragwürdig handeln', resümieren die Forscher. Ihnen zufolge könnte diese Information beispielsweise für Organisationen nützlich sein: Ist moralisches Verhalten etwa bei Veranstaltungen besonders gefragt, ist der Morgen die beste Zeit."

Es ist freilich nicht so, dass sich im Verlauf der Tages die moralischen Urteile der Menschen verschöben. Es ist nur eben so, dass sie nicht mehr so recht auf sich Acht geben.

Wie jeder Büroleiter bestätigen kann, bringen seine Mitarbeiter nach der sechsten Arbeitsstunde nicht mehr viel. Jetzt wissen wir: Es ist nicht nur die Dauer der Arbeit, die die Konzentration beeinträchtigt; es ist die Tageszeit selbst. 

Dass Erziehungswissenschaftler für den gesunden Menschverstand kein Ohr haben, wissen wir. 

Doch die Ergebnisse der empirischen Psychologie werden ihnen ja wohl zu denken geben: Schule am Nachmittag ist verlorene Zeit, für beide Seiten.




Freitag, 1. November 2013

Und immer wieder: Schule...

aus NZZ, 1. 11. 2013

Die Schule neu denken
Diskussionsrunde mit dem Philosophen Richard David Precht an der Universität Zürich

 wbt. · Was wäre, wenn man sich Schule von null auf dächte? Nichts weniger als solche Gedankenarbeit fordert der deutsche Philosoph, Publizist und Autor Richard David Precht. Sein Buch «Anna, die Schule und der liebe Gott. Der Verrat des Bildungssystems an unseren Kindern» belebt zurzeit die Bildungsdiskussion. In die Aula der Universität Zürich hat ihn am Donnerstagabend das Department of Economics der Universität Zürich geholt. Seine Kritik an der heutigen Volksschule bezieht ihre Legitimation aus den Anforderungen, denen unsere Kinder in ihrem späteren (Berufs-)Leben ausgesetzt sind.

Diese Arbeitswelt wird, so Precht, geprägt sein vom quartären Sektor, dessen hochkomplexe Steuerung Berufe hervorrufen wird, die wir heute noch gar nicht kennen. Die Fähigkeiten, die es dafür braucht, muss die Schule der Zukunft vermitteln: soziale Kompetenzen, intrinsische Motivation, freies Sprechen als konkretes Beispiel. Mit wenigen Ausnahmen leiste das heutige Schulsystem dies nicht. Seine funktionale Architektur gründe im 19. Jahrhundert. In Preussen habe die Volksschule historisch die Aufgabe gehabt, erstens Wissen zu vermitteln, das man nur bei ihr erwerben konnte, und zweitens die Grundlagen für eine bürgerliche Gesellschaft zu legen, Öffentlichkeit herzustellen, Bürger, Soldaten und Verwaltungsleute mit identischem Grundwissen heranzubilden.


Heute habe der 45-Minuten-Takt mit sechs Fächern pro Tag ausgedient. Lehrer wie Schüler bezögen ihr Wissen aus den gleichen Wikipedia-Beiträgen. Im Frühling komme die Google-Brille auf den Markt, die jedem den Zugang zum Weltwissen mit einem Wimpernschlag öffne. Das bedeute das sichere Ende der TV-Quiz-Sendungen. Und das Ende der herkömmlichen Volksschule?

«Jetzt haben wir Internet, jetzt wird alles anders», fasste der Zürcher Pädagoge Jürgen Oelkers Prechts Thesen in der anschliessenden, vom Journalisten Martin Beglinger moderierten Diskussionsrunde zusammen. Als Bildungshistoriker sei er aber überzeugt, dass die Volksschule auch diese Revolution überleben werde. Ganz früher habe er die Schule auch von null auf zu denken versucht; so einfach sei sie nicht zu verändern. Mit seiner Skepsis markierte Oelkers die Distanz zwischen Prechts Thesen und den realen Möglichkeiten, eine Schule zu gestalten, die möglichst vielen zum Beispiel eine reelle Chance auf einen Arbeitsplatz mitgibt.

...

Nota.

"Neu denken"? Als sei die Institution Schule daraus entstanden, dass irgendwer sie 'erdacht' hat! Das Grundproblem aller Debatten über Bildung und Bildungsreform ist, dass man die historisch gewordene Gegebenheit der Schule wie eine logische Prämisse behandelt, und dass "Schule sein muss" für ein Naturgesetz hält. Wie Precht in seinem neuen Bestseller seine historische Fragestellung, wie er sie hier formuliert, im einzelnen durchgeführt hat, mag diskutabel sein; aber dass er seine Prominenz ausnutzt, um sie überhaupt erstmal in eine breite Öffentlichkeit zu tragen, ist lobenswert.
JE