daddylicious
Den
folgenden Text habe ich im Sommer 1991 geschrieben als Entgegnung auf
einen enthusia- stischen Bericht über Kinderdörfer und Pflegefamilien,
der in einer ostberliner Tageszeitung er- schienen war. Als Leserbrief
war er viel zu lang, und ich überließ ihn seinem Schicksal. Schließlich
tauchte er in N°1 der Heimerzieherzeitung Berlin-Brandenburg vom Sept./Okt. 1991 auf. JE
Die eigenen Eltern kann niemand ersetzen.
oder: Das Gegenteil des Schlechten ist nicht immer das Gute.
Heimerziehung
in der DDRwar bekannt als ein Kollektivismus der Kaserne, wo die
Geselligkeit durch die Vor- schrift ersetzt wurde. Die SED-Obrigkeit
war so schnell bei der Hand gewesen, den "unwürdigen Eltern" ihre Kinder
wegzunehmen. Da liegt es nun nahe, sich das Heil vom geraden Gegenteil
zu erhoffen: Die schlechteste Familie ist immer noch besser als das
beste Heim - und wenn es dreist eine Ersatzfamilie ist.
Allerdings sollte man dabei Paul Watzlawicks
Hinweis nich überhören, "dass das Gegenteil von schlecht nicht
notwendigerweise gut ist, sondern noch schlechten sein kann".* Denn
sieht man sich das von etlichen so warm befürwortete Alternativ-Modell
der Albert-Schweizeer-Kinderdörfe einmal näher an, so finden wir hier
genau das wieder, was zuvor abgelehnt worden war: An die Stelle der
"schlechten" Familie soll die "bessere" gesetzt werden - und nun sogar,
indem man Kindern bessere... Eltern verschreibt.
Es
wird wohl seinen Grund haben, weshalb das Patentrezepz der
Ersatzfamilie im Westen, wo es seit Kriegs- ende ungehindert propagiert
werden konnte, so wenig Echo gefunden hat - und dass sich die
Hermann-Gmeiner-Kinderdörfer unteer der Hand vom Vater-und-Mutter-Spiel
längst verabschiedet haben. Es handelt sich nämlich um eine pädagogische
Tretmine. Vom Standpunkt der betroffenen Kinder ebenso, wie für die
Ersatzeltern.
Eine Beziehungsfalle
Wenn
ein Kind Vater und Mutter vorloren hat, leuchtet es jedermann ohne
weiteres ein, dass man ihm sein Andenken an die Eltern erhalten und
pflegen muss - egal, was für krumme Hunde sie zu Lebzeiten auch ge-
wesen sind: ist doch dieses Andenken das eigenste, was das Kind hat und
was ihm verblieben ist!
Aber komisch - erst müssen die Eltern gestorben sein.
Denn solange sie leben, ist drlei Taktgefühl ganz und gar nicht selbstverständlich. Sind die lebenden Eltern Ver- sager,
so glaubt man, dem Kind einen Gefallen zu tun, wenn man ihm sagt: Denk
nicht mehr dran, hier hast du neue Eltern, die sind viel besser für
dich!
Das kann nicht gutgehen.
Sicher
kann man mit Freundlichkeit und Güte ein Kind dazu bringen, einige
Jahre lang gute Miene zu diesem Spiel zu machen. Aber früher oder später
wird es sich dafür rächen, dass man es um einen Teil seiner Lebens-
geschichte, ja um den Kern seiner persönlichen Idetität hat betrügen
wollen - so, als dürfte man ihm selbst das Intimste fortnehmen, weil es
eben "noch ein Kind" ist. (Und im Interesse des Kindes muss man sogar
wün- schen, dass es sich früher dafür zu rächen beginnt, als später...)
Es
ist bestimmt kein Zufall, dass in unsere Kinderheimen der Anteil
adoptierter Kinder so unvergleichlich viel höher ist, als in der
Gesamtbevölkerung!
Denn
nicht nur für die Kindern, auch für die Ersatz-Eltern ist das
Vater-Mutteer-Spiel eine Zumutung, der sie nicht gewachsen ein können.
Im Herzen die Mördergrube
Wie
jedermann weiß, sind Kinder nicht zu allen Zeiten reizend, sie geben
auch immer wieder mal Anlass, sich herzlich über sie zu ärgern; sie sind
nämlich auch nicht besser als die Erwachsenen. Wo wäre die Mutter, wo
wäre der Vater, dem es bei solchen Gelegenheiten nicht schon einmal heiß
durch den Kopf geschossen ist: "Wieso musste gerade ich ein so
missratenes Kind bekommen?" - oder gar: "Wie gut haben es doch Leute,
die ohne Kinder sind!"
Natürlich
schämen sie sich schon Sekunden später so liebloser und undankbarer
Einfälle: "Was einem doch im Zorn für irres Zeug in den Sinn kommt!" Und
vielleicht ist ihnen vor Wut sogar ein unbedachtes Wort entfah- ren.
Aber dann sagen sie sich, wenn sie durch übermäßige Fachlektüre nicht
verdorben sind: Besser, die Seele macht sich mal Luft, als dass die
Kinder dauernd in einer Hochdruckkabine leben müssen. Und mit Recht ver-
trauen die Eltern darauf, dass ihre Kinder, wenn auch gekränkt, doch im
Grunde wissen, dass es "nicht so ge- meint" war.
Wie anders bei künstlichen Eltern! Gedanken solcher Art dürfen sie schon vor sich selbt gar nicht erst zulassen.
Denn ist der Satz: "Wieso musste gerade ich...?" erst einmal gedacht, dann folgt die Assoziation zurückgeben-um- tauschn-abschaffen
so sicher wie das Amen in der Kirche. Und wenn sie gleich darauf vor
Scham rotglühen und ihnen der Schweiß auf die Stirn tritt, dann... macht
das die Sache nur noch schlimmer. Sie können sich nicht so leicht
beruhigen: Ach, das musste mal raus, und: Mein Kind wird es schon nicht
so schwer nehmen, es weiß ja, dass wir es lieben.
Das
angenommene Kind kann ganz und gar nicht sicher sein, dass es -
'irgendwie' - geliebt wird. Es wird nie genau erfahren, aus welchm Grund
seine Ersatzeltern es überhaupt "haben wolten". Es ist von Anfang an
auf der Hut: Was wollen sie eigentlich von mir? Wie weit tragen ihre
Versicherungen? Und natürlich wird es immer wieder die Tragfähigkeit der
Eisdecke ausprobieren wollen.
Da
kommt eine Spirale in Bewegung, selbst wo man es kaum wahrnimmt. Je
energischer das Ersatzkind die Ersatzeltern auf die Probe stellt, umso
stärker strapaziert es ihre Nerven. Und umso öfter meldet sich der Ver- dacht, dass ein Feher war, als man "ausgerechnet dieses Kind..."
Und ist die Idee einmal da, sitzt sie wie ein Stachel im Fleisch. Man muss sie mit großem Aufwand niederkämp- fen, indem man sich einredet dass - man sie nie gehabt habe.
Tödliche Ungewissheit
Der Gestus 'Ab heute bin ich deine Mutter' ist eine Lebenslüge, die dem Kind untergejubelt wird. Sie führt eine gründliche und wesentliche Unaufrichtigkeit
in den Alltag der Ersatzfamilie ein. Nichts ist mehr selbstverständ-
lich, alles unterliegt dem Zweifel: Ist das auch wahr? Auf was kann ich
mich noch verlassen?
Man
belauert sich selbst und alle andern. Und das ist das Gegenteil von
familiärer Geborgenheit, mit der die Ersatzelternschaft eigentlich
begründet werden sollte.
Jede
pädagogische Stätte, die darauf begründet ist, dass den Kindern andere
Eltern gegeben und dass ihnen zugemutet wird, einen Teil ihres Leben
schlicht und einfach als ungeschehen zu betrachten, ist eine Zeitbombe
auf ihrem Lebensweg. Das gute Gewissen der Erwachsenen von heute wird da
erkauft mit einer Hypothek auf den Seelenfrieden der Kinder - morgen.
Es
kann sein, dass Kinder aus dem einen oder andern Grund zeitweilig nicht
im selben Haushalt leben können wie ihre Eltern. Aber ein Grund, ihrer
leibliche Eltern durch "bessere" Eltern zu ersetzen, ist das noch lange
nicht.
*) ders., Vom Schlechten des Guten, München 1986, S. 39
Nachtrag.
Als der Text in einer Zeitschrift erschien, die die Standesinteressen
der Heimerzieherschaft vertrat, musste es scheinen, dass er die
Pflegeelternschaft kritisierte, um Heimeinweisungen zu propagieren. Das
war ganz falsch. Ich betrieb damals das Projekt eines Kinderhauses, das im Gegenteil den Zweck verfolgte, "Heim- einweisungen überflüssig zu machen", indem es den Selbtheilungskräften der Familien eine Chance gab und sie in kritischen Phasen von übermäßigem Druck entlastete. Es hat sich damals schnell gezeigt, dass ich in der Heim- erzieherlobby einige meiner giftigsten Gegner hatte.
Im
übrigen möge obiger Text nicht doktrinär missverstanden werden. Nicht
dass in Pflegefamilien Ungewiss- heit herrscht, macht ihre Problematik
aus - Unsicherheit gehört zum Leben, übermäßige Sicherheit erstickt
alles -, sondern dass es zu viel davon gibt. Im konkreten Fall
mag so ein Pflegeverhältni sehr gut ausgehen. Aber das ist nicht das
Wahrscheinlichste. Es ist schon wahrscheinlicher, dass es für alle
Beteiligten belastend ist - und ob man das riskiert, wäre im Einzelfall
zu prüfen.
Dabei ist zu bedenken: Gehts gut, ist es gut; aber geht es schlecht, ist keine Reißleine da, und man merkt es immer zu spät.
Das
bedeutet nur, dass man das Pflegeelternmodell nicht für eine
Standardlösung halten soll, sondern für eine zu begründende Ausnahme.
Nicht
verschwiegen werden darf, dass es für die Bevorzugung von Pfegeplätzen
einen triftigen fiskalische Grund gibt: Sie sind viel billiger als
Heimplätze. Nämlich im Einzelfall, wenn's soweit ist: wenn Fremdunter- bringung
fällig wird. Doch ist die Betrachtung der Einzelfälle nicht nur
fiskalisch, sondern vor allem fachlich falsch, weil kostspielig: Eine präventive, nämlich systemische Herangehensweise kommt nicht nur den Steuerzahler billiger, sondern reduziert flächendeckend die menschlichen Unkosten.
Dienstag, 30. April 2019
"Fremdunterbringung vermeiden."
aus Badische Zeitung, 30. April 2019
Zahl der Pflegekinder in Deutschland auf Höchststand
Berlin (dpa) - Die Zahl der in Pflegefamilien
untergebrachten Kinder ist auf einen Höchststand gestiegen. Das
berichtet die «Welt» und beruft sich auf eine Antwort der
Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linken im Bundestag.
Demnach stieg die Zahl der Kinder, die zur Vollzeitpflege in Pflegefamilien leben, kontinuierlich von gut 60.000 Kindern im Jahr 2008 auf den bisherigen Höchststand von mehr als 81.000 im Jahr 2017. Knapp 100 000 weitere Kinder und Jugendliche waren 2017 demnach in Heimerziehung untergebracht.
Durchschnittlich leben Kinder etwa 16 Monate lang in Kinder- und Jugendheimen, wie die «Welt» schreibt, die Dauer sei relativ konstant. Die Aufenthaltsdauer in Pflegefamilien stieg jedoch von 27 Monaten im Jahr 2008 auf inzwischen 30 Monate an.
Der Großteil der Kinder und Jugendlichen in Pflegefamilien kommen nach Angaben der Bundesregierung aus sozial schwachen Verhältnissen: 78 Prozent der Kinder stammen demnach aus Herkunftsfamilien, die Transferleistungen beziehen, 55 Prozent aus Alleinerziehendenhaushalten.
Den kinder- und jugendpolitischen Sprecher der Linksfraktion, Norbert Müller, zitiert die Zeitung mit den Worten: «Kinderarmut bedeutet strukturelle Kindeswohlgefährdung - das zeigen die Zahlen deutlich.» Die Verantwortung trügen dafür nicht die Eltern, sondern eine Sozialpolitik, die Arme systematisch ausgrenze und benachteilige.In vielen Bundesländern werden Pflegefamilien für Kinder und Jugendliche gesucht, wie vor wenigen Tagen eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. In Berlin fehlen jährlich etwa 500 Familien, wie die Familien für Kinder gGmbH erklärte. Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Familienministeriums suchen die dortigen Jugendämter verstärkt nach Pflegeeltern. Auch in Bayern gibt es zu wenig Paare für die Betreuung von Kindern, die zeitweise oder dauerhaft nicht in ihrer eigenen Familie leben können. (dpa)
Nota. - Bis weit in die neunziger Jahre laute der letzte Schrei in der Jugendhilfe Fremdunterbringung nach Möglichkeit vermeiden! Das klang beinahe revolutionär - war doch das Heim ein Jahrhundert lang sowohl Fundament als auch Schlussstein der Jugendfürsorge gewesen! Dem Geist der Zeit und namentlich der "Heimkampagne" des Jahres '68 folgend, sollte aus der behördlichen Fürsorge nunmehr sozialarbeiterliche Hilfe werden; festgeschrieben im neuen Kinder- und Jugendhilfe-Gesetz, das nach langen Wehen 1991 endlich das Reichsjugendwohlfahrtsgesetz aus dem Jahre 1927 ersetzt hat.
Wollte da ein Bürokratie freiwillig auf den Zugriff auf ihre Untertanen lockern? Ach, weit gefehlt. Es schoss vielmehr die Plethora der ambulanten Maßnahmen ins Kraut, die vielen Sozialarbeitern neue Beschäftigungsmöglichkeiten schafften und die im Hintergrund lauernden Heime erst dann in Anspruch nahmen, wenn sich die ambulant Maßgenommenen über Jahre als restistent erwiesen hatten und als Ultima Ratio "nichts anderes mehr übrigblieb" - und dann wiederum die Erwartung bestätigten, dass Fremdunter- bringung nichts bringt. Ein Zirkel, der viele Steuermittel kostete und nur den Professionellen und dem See- lenfrieden der Verwaltungen gedient hat.
Aber es wurde immerhin so getan, als lägen den behördlichen Entscheidungen fachliche Erwägungen zu Grunde.
Seit Mitte der neunziger Jahre stand auch die Jugendhilfe im Zeichen des Sparens. Die Stadtkämmerer konnten auch bei gutem Willen dem unvermeidlich Ruf nach mehr Personal nicht mehr nachgeben, und den Jugendämtern blieb nichts übrig, als allüberall nach den billigsten Angeboten zu suchen. Die Folgen sind verheerend. Von fachlichen Debatten in Jugendhilfe und Sozialarbeit ist - mindestens in der interessierten Öffentlichkeit - nichts mehr zu hören, Jedem sitzt das Hemd näher als die Hose, und alle machen klein-klein.
Und darum erleben wir ein Anschwellen der... Femdunterbringung! Dass das alles am Ende doch nur immer teurer wird, ist noch der geringste Skandal. Dass viele tausend Leben schon in frühen Jahren beschädigt werden, ist ein viel größerer.
Der allergrößte ist aber, dass seit einem Vierteljahrhundert die Alternativen bekannt sind - aber gegen den Willen einer gefräßigen Bürokratie nie ein Chance bekamen.
JE
17. 9. 2017
Ersatzfamilien?
daddylicious
Den folgenden Text habe ich im Sommer 1991 geschrieben als Entgegnung auf einen enthusia- stischen Bericht über Kinderdörfer und Pflegefamilien, der in einer ostberliner Tageszeitung er- schienen war. Als Leserbrief war er viel zu lang, und ich überließ ihn seinem Schicksal. Schließlich tauchte er in N°1 der Heimerzieherzeitung Berlin-Brandenburg vom Sept./Okt. 1991 auf. JE
Die eigenen Eltern kann niemand ersetzen.
oder: Das Gegenteil des Schlechten ist nicht immer das Gute.
Heimerziehung in der DDRwar bekannt als ein Kollektivismus der Kaserne, wo die Geselligkeit durch die Vor- schrift ersetzt wurde. Die SED-Obrigkeit war so schnell bei der Hand gewesen, den "unwürdigen Eltern" ihre Kinder wegzunehmen. Da liegt es nun nahe, sich das Heil vom geraden Gegenteil zu erhoffen: Die schlechteste Familie ist immer noch besser als das beste Heim - und wenn es dreist eine Ersatzfamilie ist.
Allerdings sollte man dabei Paul Watzlawicks Hinweis nich überhören, "dass das Gegenteil von schlecht nicht notwendigerweise gut ist, sondern noch schlechten sein kann".* Denn sieht man sich das von etlichen so warm befürwortete Alternativ-Modell der Albert-Schweizeer-Kinderdörfe einmal näher an, so finden wir hier genau das wieder, was zuvor abgelehnt worden war: An die Stelle der "schlechten" Familie soll die "bessere" gesetzt werden - und nun sogar, indem man Kindern bessere... Eltern verschreibt.
Es wird wohl seinen Grund haben, weshalb das Patentrezepz der Ersatzfamilie im Westen, wo es seit Kriegs- ende ungehindert propagiert werden konnte, so wenig Echo gefunden hat - und dass sich die Hermann-Gmeiner-Kinderdörfer unteer der Hand vom Vater-und-Mutter-Spiel längst verabschiedet haben. Es handelt sich nämlich um eine pädagogische Tretmine. Vom Standpunkt der betroffenen Kinder ebenso, wie für die Ersatzeltern.
Eine Beziehungsfalle
Wenn ein Kind Vater und Mutter vorloren hat, leuchtet es jedermann ohne weiteres ein, dass man ihm sein Andenken an die Eltern erhalten und pflegen muss - egal, was für krumme Hunde sie zu Lebzeiten auch ge- wesen sind: ist doch dieses Andenken das eigenste, was das Kind hat und was ihm verblieben ist!
Aber komisch - erst müssen die Eltern gestorben sein.
Denn solange sie leben, ist drlei Taktgefühl ganz und gar nicht selbstverständlich. Sind die lebenden Eltern Ver- sager, so glaubt man, dem Kind einen Gefallen zu tun, wenn man ihm sagt: Denk nicht mehr dran, hier hast du neue Eltern, die sind viel besser für dich!
Das kann nicht gutgehen.
Sicher kann man mit Freundlichkeit und Güte ein Kind dazu bringen, einige Jahre lang gute Miene zu diesem Spiel zu machen. Aber früher oder später wird es sich dafür rächen, dass man es um einen Teil seiner Lebens- geschichte, ja um den Kern seiner persönlichen Idetität hat betrügen wollen - so, als dürfte man ihm selbst das Intimste fortnehmen, weil es eben "noch ein Kind" ist. (Und im Interesse des Kindes muss man sogar wün- schen, dass es sich früher dafür zu rächen beginnt, als später...)
Es ist bestimmt kein Zufall, dass in unsere Kinderheimen der Anteil adoptierter Kinder so unvergleichlich viel höher ist, als in der Gesamtbevölkerung!
Denn nicht nur für die Kindern, auch für die Ersatz-Eltern ist das Vater-Mutteer-Spiel eine Zumutung, der sie nicht gewachsen ein können.
Im Herzen die Mördergrube
Wie jedermann weiß, sind Kinder nicht zu allen Zeiten reizend, sie geben auch immer wieder mal Anlass, sich herzlich über sie zu ärgern; sie sind nämlich auch nicht besser als die Erwachsenen. Wo wäre die Mutter, wo wäre der Vater, dem es bei solchen Gelegenheiten nicht schon einmal heiß durch den Kopf geschossen ist: "Wieso musste gerade ich ein so missratenes Kind bekommen?" - oder gar: "Wie gut haben es doch Leute, die ohne Kinder sind!"
Natürlich schämen sie sich schon Sekunden später so liebloser und undankbarer Einfälle: "Was einem doch im Zorn für irres Zeug in den Sinn kommt!" Und vielleicht ist ihnen vor Wut sogar ein unbedachtes Wort entfah- ren. Aber dann sagen sie sich, wenn sie durch übermäßige Fachlektüre nicht verdorben sind: Besser, die Seele macht sich mal Luft, als dass die Kinder dauernd in einer Hochdruckkabine leben müssen. Und mit Recht ver- trauen die Eltern darauf, dass ihre Kinder, wenn auch gekränkt, doch im Grunde wissen, dass es "nicht so ge- meint" war.
Wie anders bei künstlichen Eltern! Gedanken solcher Art dürfen sie schon vor sich selbt gar nicht erst zulassen.
Denn ist der Satz: "Wieso musste gerade ich...?" erst einmal gedacht, dann folgt die Assoziation zurückgeben-um- tauschn-abschaffen so sicher wie das Amen in der Kirche. Und wenn sie gleich darauf vor Scham rotglühen und ihnen der Schweiß auf die Stirn tritt, dann... macht das die Sache nur noch schlimmer. Sie können sich nicht so leicht beruhigen: Ach, das musste mal raus, und: Mein Kind wird es schon nicht so schwer nehmen, es weiß ja, dass wir es lieben.
Das angenommene Kind kann ganz und gar nicht sicher sein, dass es - 'irgendwie' - geliebt wird. Es wird nie genau erfahren, aus welchm Grund seine Ersatzeltern es überhaupt "haben wolten". Es ist von Anfang an auf der Hut: Was wollen sie eigentlich von mir? Wie weit tragen ihre Versicherungen? Und natürlich wird es immer wieder die Tragfähigkeit der Eisdecke ausprobieren wollen.
Da kommt eine Spirale in Bewegung, selbst wo man es kaum wahrnimmt. Je energischer das Ersatzkind die Ersatzeltern auf die Probe stellt, umso stärker strapaziert es ihre Nerven. Und umso öfter meldet sich der Ver- dacht, dass ein Feher war, als man "ausgerechnet dieses Kind..."
Und ist die Idee einmal da, sitzt sie wie ein Stachel im Fleisch. Man muss sie mit großem Aufwand niederkämp- fen, indem man sich einredet dass - man sie nie gehabt habe.
Tödliche Ungewissheit
Der Gestus 'Ab heute bin ich deine Mutter' ist eine Lebenslüge, die dem Kind untergejubelt wird. Sie führt eine gründliche und wesentliche Unaufrichtigkeit in den Alltag der Ersatzfamilie ein. Nichts ist mehr selbstverständ- lich, alles unterliegt dem Zweifel: Ist das auch wahr? Auf was kann ich mich noch verlassen?
Man belauert sich selbst und alle andern. Und das ist das Gegenteil von familiärer Geborgenheit, mit der die Ersatzelternschaft eigentlich begründet werden sollte.
Jede pädagogische Stätte, die darauf begründet ist, dass den Kindern andere Eltern gegeben und dass ihnen zugemutet wird, einen Teil ihres Leben schlicht und einfach als ungeschehen zu betrachten, ist eine Zeitbombe auf ihrem Lebensweg. Das gute Gewissen der Erwachsenen von heute wird da erkauft mit einer Hypothek auf den Seelenfrieden der Kinder - morgen.
Es kann sein, dass Kinder aus dem einen oder andern Grund zeitweilig nicht im selben Haushalt leben können wie ihre Eltern. Aber ein Grund, ihrer leibliche Eltern durch "bessere" Eltern zu ersetzen, ist das noch lange nicht.
*) ders., Vom Schlechten des Guten, München 1986, S. 39
Nachtrag. Als der Text in einer Zeitschrift erschien, die die Standesinteressen der Heimerzieherschaft vertrat, musste es scheinen, dass er die Pflegeelternschaft kritisierte, um Heimeinweisungen zu propagieren. Das war ganz falsch. Ich betrieb damals das Projekt eines Kinderhauses, das im Gegenteil den Zweck verfolgte, "Heim- einweisungen überflüssig zu machen", indem es den Selbtheilungskräften der Familien eine Chance gab und sie in kritischen Phasen von übermäßigem Druck entlastete. Es hat sich damals schnell gezeigt, dass ich in der Heim- erzieherlobby einige meiner giftigsten Gegner hatte.
Im übrigen möge obiger Text nicht doktrinär missverstanden werden. Nicht dass in Pflegefamilien Ungewiss- heit herrscht, macht ihre Problematik aus - Unsicherheit gehört zum Leben, übermäßige Sicherheit erstickt alles -, sondern dass es zu viel davon gibt. Im konkreten Fall mag so ein Pflegeverhältni sehr gut ausgehen. Aber das ist nicht das Wahrscheinlichste. Es ist schon wahrscheinlicher, dass es für alle Beteiligten belastend ist - und ob man das riskiert, wäre im Einzelfall zu prüfen.
Dabei ist zu bedenken: Gehts gut, ist es gut; aber geht es schlecht, ist keine Reißleine da, und man merkt es immer zu spät.
Das bedeutet nur, dass man das Pflegeelternmodell nicht für eine Standardlösung halten soll, sondern für eine zu begründende Ausnahme.
Nicht verschwiegen werden darf, dass es für die Bevorzugung von Pfegeplätzen einen triftigen fiskalische Grund gibt: Sie sind viel billiger als Heimplätze. Nämlich im Einzelfall, wenn's soweit ist: wenn Fremdunter- bringung fällig wird. Doch ist die Betrachtung der Einzelfälle nicht nur fiskalisch, sondern vor allem fachlich falsch, weil kostspielig: Eine systemische Herangehensweise kommt nicht nur den Steuerzahler billiger, sondern reduziert flächendeckend die menschlichen Unkosten.
Den folgenden Text habe ich im Sommer 1991 geschrieben als Entgegnung auf einen enthusia- stischen Bericht über Kinderdörfer und Pflegefamilien, der in einer ostberliner Tageszeitung er- schienen war. Als Leserbrief war er viel zu lang, und ich überließ ihn seinem Schicksal. Schließlich tauchte er in N°1 der Heimerzieherzeitung Berlin-Brandenburg vom Sept./Okt. 1991 auf. JE
Die eigenen Eltern kann niemand ersetzen.
oder: Das Gegenteil des Schlechten ist nicht immer das Gute.
Heimerziehung in der DDRwar bekannt als ein Kollektivismus der Kaserne, wo die Geselligkeit durch die Vor- schrift ersetzt wurde. Die SED-Obrigkeit war so schnell bei der Hand gewesen, den "unwürdigen Eltern" ihre Kinder wegzunehmen. Da liegt es nun nahe, sich das Heil vom geraden Gegenteil zu erhoffen: Die schlechteste Familie ist immer noch besser als das beste Heim - und wenn es dreist eine Ersatzfamilie ist.
Allerdings sollte man dabei Paul Watzlawicks Hinweis nich überhören, "dass das Gegenteil von schlecht nicht notwendigerweise gut ist, sondern noch schlechten sein kann".* Denn sieht man sich das von etlichen so warm befürwortete Alternativ-Modell der Albert-Schweizeer-Kinderdörfe einmal näher an, so finden wir hier genau das wieder, was zuvor abgelehnt worden war: An die Stelle der "schlechten" Familie soll die "bessere" gesetzt werden - und nun sogar, indem man Kindern bessere... Eltern verschreibt.
Es wird wohl seinen Grund haben, weshalb das Patentrezepz der Ersatzfamilie im Westen, wo es seit Kriegs- ende ungehindert propagiert werden konnte, so wenig Echo gefunden hat - und dass sich die Hermann-Gmeiner-Kinderdörfer unteer der Hand vom Vater-und-Mutter-Spiel längst verabschiedet haben. Es handelt sich nämlich um eine pädagogische Tretmine. Vom Standpunkt der betroffenen Kinder ebenso, wie für die Ersatzeltern.
Eine Beziehungsfalle
Wenn ein Kind Vater und Mutter vorloren hat, leuchtet es jedermann ohne weiteres ein, dass man ihm sein Andenken an die Eltern erhalten und pflegen muss - egal, was für krumme Hunde sie zu Lebzeiten auch ge- wesen sind: ist doch dieses Andenken das eigenste, was das Kind hat und was ihm verblieben ist!
Aber komisch - erst müssen die Eltern gestorben sein.
Denn solange sie leben, ist drlei Taktgefühl ganz und gar nicht selbstverständlich. Sind die lebenden Eltern Ver- sager, so glaubt man, dem Kind einen Gefallen zu tun, wenn man ihm sagt: Denk nicht mehr dran, hier hast du neue Eltern, die sind viel besser für dich!
Das kann nicht gutgehen.
Sicher kann man mit Freundlichkeit und Güte ein Kind dazu bringen, einige Jahre lang gute Miene zu diesem Spiel zu machen. Aber früher oder später wird es sich dafür rächen, dass man es um einen Teil seiner Lebens- geschichte, ja um den Kern seiner persönlichen Idetität hat betrügen wollen - so, als dürfte man ihm selbst das Intimste fortnehmen, weil es eben "noch ein Kind" ist. (Und im Interesse des Kindes muss man sogar wün- schen, dass es sich früher dafür zu rächen beginnt, als später...)
Es ist bestimmt kein Zufall, dass in unsere Kinderheimen der Anteil adoptierter Kinder so unvergleichlich viel höher ist, als in der Gesamtbevölkerung!
Denn nicht nur für die Kindern, auch für die Ersatz-Eltern ist das Vater-Mutteer-Spiel eine Zumutung, der sie nicht gewachsen ein können.
Im Herzen die Mördergrube
Wie jedermann weiß, sind Kinder nicht zu allen Zeiten reizend, sie geben auch immer wieder mal Anlass, sich herzlich über sie zu ärgern; sie sind nämlich auch nicht besser als die Erwachsenen. Wo wäre die Mutter, wo wäre der Vater, dem es bei solchen Gelegenheiten nicht schon einmal heiß durch den Kopf geschossen ist: "Wieso musste gerade ich ein so missratenes Kind bekommen?" - oder gar: "Wie gut haben es doch Leute, die ohne Kinder sind!"
Natürlich schämen sie sich schon Sekunden später so liebloser und undankbarer Einfälle: "Was einem doch im Zorn für irres Zeug in den Sinn kommt!" Und vielleicht ist ihnen vor Wut sogar ein unbedachtes Wort entfah- ren. Aber dann sagen sie sich, wenn sie durch übermäßige Fachlektüre nicht verdorben sind: Besser, die Seele macht sich mal Luft, als dass die Kinder dauernd in einer Hochdruckkabine leben müssen. Und mit Recht ver- trauen die Eltern darauf, dass ihre Kinder, wenn auch gekränkt, doch im Grunde wissen, dass es "nicht so ge- meint" war.
Wie anders bei künstlichen Eltern! Gedanken solcher Art dürfen sie schon vor sich selbt gar nicht erst zulassen.
Denn ist der Satz: "Wieso musste gerade ich...?" erst einmal gedacht, dann folgt die Assoziation zurückgeben-um- tauschn-abschaffen so sicher wie das Amen in der Kirche. Und wenn sie gleich darauf vor Scham rotglühen und ihnen der Schweiß auf die Stirn tritt, dann... macht das die Sache nur noch schlimmer. Sie können sich nicht so leicht beruhigen: Ach, das musste mal raus, und: Mein Kind wird es schon nicht so schwer nehmen, es weiß ja, dass wir es lieben.
Das angenommene Kind kann ganz und gar nicht sicher sein, dass es - 'irgendwie' - geliebt wird. Es wird nie genau erfahren, aus welchm Grund seine Ersatzeltern es überhaupt "haben wolten". Es ist von Anfang an auf der Hut: Was wollen sie eigentlich von mir? Wie weit tragen ihre Versicherungen? Und natürlich wird es immer wieder die Tragfähigkeit der Eisdecke ausprobieren wollen.
Da kommt eine Spirale in Bewegung, selbst wo man es kaum wahrnimmt. Je energischer das Ersatzkind die Ersatzeltern auf die Probe stellt, umso stärker strapaziert es ihre Nerven. Und umso öfter meldet sich der Ver- dacht, dass ein Feher war, als man "ausgerechnet dieses Kind..."
Und ist die Idee einmal da, sitzt sie wie ein Stachel im Fleisch. Man muss sie mit großem Aufwand niederkämp- fen, indem man sich einredet dass - man sie nie gehabt habe.
Tödliche Ungewissheit
Der Gestus 'Ab heute bin ich deine Mutter' ist eine Lebenslüge, die dem Kind untergejubelt wird. Sie führt eine gründliche und wesentliche Unaufrichtigkeit in den Alltag der Ersatzfamilie ein. Nichts ist mehr selbstverständ- lich, alles unterliegt dem Zweifel: Ist das auch wahr? Auf was kann ich mich noch verlassen?
Man belauert sich selbst und alle andern. Und das ist das Gegenteil von familiärer Geborgenheit, mit der die Ersatzelternschaft eigentlich begründet werden sollte.
Jede pädagogische Stätte, die darauf begründet ist, dass den Kindern andere Eltern gegeben und dass ihnen zugemutet wird, einen Teil ihres Leben schlicht und einfach als ungeschehen zu betrachten, ist eine Zeitbombe auf ihrem Lebensweg. Das gute Gewissen der Erwachsenen von heute wird da erkauft mit einer Hypothek auf den Seelenfrieden der Kinder - morgen.
Es kann sein, dass Kinder aus dem einen oder andern Grund zeitweilig nicht im selben Haushalt leben können wie ihre Eltern. Aber ein Grund, ihrer leibliche Eltern durch "bessere" Eltern zu ersetzen, ist das noch lange nicht.
*) ders., Vom Schlechten des Guten, München 1986, S. 39
Nachtrag. Als der Text in einer Zeitschrift erschien, die die Standesinteressen der Heimerzieherschaft vertrat, musste es scheinen, dass er die Pflegeelternschaft kritisierte, um Heimeinweisungen zu propagieren. Das war ganz falsch. Ich betrieb damals das Projekt eines Kinderhauses, das im Gegenteil den Zweck verfolgte, "Heim- einweisungen überflüssig zu machen", indem es den Selbtheilungskräften der Familien eine Chance gab und sie in kritischen Phasen von übermäßigem Druck entlastete. Es hat sich damals schnell gezeigt, dass ich in der Heim- erzieherlobby einige meiner giftigsten Gegner hatte.
Im übrigen möge obiger Text nicht doktrinär missverstanden werden. Nicht dass in Pflegefamilien Ungewiss- heit herrscht, macht ihre Problematik aus - Unsicherheit gehört zum Leben, übermäßige Sicherheit erstickt alles -, sondern dass es zu viel davon gibt. Im konkreten Fall mag so ein Pflegeverhältni sehr gut ausgehen. Aber das ist nicht das Wahrscheinlichste. Es ist schon wahrscheinlicher, dass es für alle Beteiligten belastend ist - und ob man das riskiert, wäre im Einzelfall zu prüfen.
Dabei ist zu bedenken: Gehts gut, ist es gut; aber geht es schlecht, ist keine Reißleine da, und man merkt es immer zu spät.
Das bedeutet nur, dass man das Pflegeelternmodell nicht für eine Standardlösung halten soll, sondern für eine zu begründende Ausnahme.
Nicht verschwiegen werden darf, dass es für die Bevorzugung von Pfegeplätzen einen triftigen fiskalische Grund gibt: Sie sind viel billiger als Heimplätze. Nämlich im Einzelfall, wenn's soweit ist: wenn Fremdunter- bringung fällig wird. Doch ist die Betrachtung der Einzelfälle nicht nur fiskalisch, sondern vor allem fachlich falsch, weil kostspielig: Eine systemische Herangehensweise kommt nicht nur den Steuerzahler billiger, sondern reduziert flächendeckend die menschlichen Unkosten.
Sonntag, 28. April 2019
Prästabilierte Harmonie.
Heinz Faßmann, österreichischer Bildungsminister
Ist es Ihnen schon aufgefallen? Was immer denen über die Lippen kommt - Bildungsfachleut*innen reden alle in derselben Körpersprache. Es ist wie in amerikanischen Fernsehserien: Sie kommen alle von derselben Schau- spielschule. Wenn sie sich mit Gift bespritzen, ist es Theater. Sie stecken unter einer Decke. Die muss man ihnen wegziehen.
Dienstag, 9. April 2019
Das Problem steht vor der Klasse.
aus Spiegel.de, 08.04.2019
Eine Lehrerin packt aus
"Das Problem steht vor der Klasse" Desinteressiert oder autoritär, im schlimmsten Fall auch beides: So hat Lehrerin Sigrid Wagner ihre Kollegen erlebt und darüber ein Buch geschrieben. Hier erzählt sie, wer den Job lieber nicht machen sollte.
Ein Interview von Armin Himmelrath
Manchmal, sagt Sigrid Wagner, manchmal habe sie beim Schreiben des Buchs geweint. Weil es ihr so naheging, sich an die vielen schlimmen Situationen zu erinnern, die sie als Lehrerin und Mutter erlebt hat. Machtspiele im Lehrerzimmer gehörten dazu, Willkür gegenüber Schülern, ein Klima der Angst und Demütigung in den Schulen.
"In Deutschlands Lehrerzimmern herrschen Inkompetenz, Neid und Machtmissbrauch", sagt Sigrid Wagner. Schon 2016 hatte sie in einer Polemik im SPIEGEL den großen Frust in den Kollegien beklagt. Ihre Kritik hat die 63-Jährige, die selbst fünf Kinder hat, nach ihrer Pensionierung als Buch veröffentlicht.
Sigrid Wagner, Jahrgang 1956, hat 22 Jahre lang als Lehrerin
unterrichtet. Gearbeitet hat sie an whttps://cdn1.spiegel.de/images/image-1338071-thumbbiga-wlqe-1338071.jpgeiterführenden Schulen in Hamburg,
Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Ursprünglich ausgebildet für
die Fächer Englisch und Arbeitslehre/Technik, hat sie als
Vertretungslehrerin auch noch in zehn weiteren Fächern vor Schülern
gestanden.
SPIEGEL ONLINE: Frau Wagner, Ihr Buch trägt einen ziemlich plakativen Titel: "Das Problem sind die Lehrer". Warum dreschen Sie so auf Ihre ehemaligen Kollegen ein?
Sigrid Wagner: Lehrer waren schon immer ein Problem in den Schulen. Die meisten Menschen, die an ihre Schulzeit zurückdenken, erinnern sich an das Hierarchische, die Macht und die Gewalt. Heute wird die vor allem psychisch ausgeübt, aber es gibt leider auch immer noch die physische Seite. Die Kinder werden in der Schule oft kleingemacht, Lehrer lassen ihren Frust an ihnen aus. Deshalb meine These: Das Problem steht vor der Klasse.
SPIEGEL ONLINE: Klingt so, als wäre das ein Problem der Personalauswahl.
Wagner: Das ist es auch. Bis heute fällt es vielen Lehrern schwer, mit den Kindern gemeinschaftlich zu arbeiten. Denn dafür müsste man ja akzeptieren, dass es Situationen geben kann, in denen die Schüler auch mal mehr wissen als die Lehrer. Stattdessen habe ich als Lehrerin und als Mutter flächendeckend immer wieder Machtmissbrauch und Notenspielchen erlebt.
SPIEGEL ONLINE: Was genau?
Wagner: Lehrer, die keine Autorität haben und deshalb ihre hierarchische Macht einsetzen, um Kinder zu demütigen. Und die die Eltern von Schülern wie Kinder behandeln. Oder die Schüler bestrafen, weil es einen Konflikt zwischen Eltern und Lehrern gibt. Da gibt es alle möglichen Varianten.
SPIEGEL ONLINE: Wie erklären Sie sich solches Verhalten?
Wagner: Ich denke, dass die meisten Lehrer aus Hilflosigkeit, Unsicherheit und Frustration so agieren. Das nehmen sie selbst aber gar nicht wahr, sondern begeben sich lieber in eine Opferrolle. Und klagen dann: "Wir kriegen nur noch unerzogene Kinder." Meine Güte, was erwarten die denn? Die Gesellschaft hat sich verändert - dann müssen sich die Schulstrukturen und der Unterricht eben auch ändern! Ich habe den Eindruck, der Großteil der Lehrerschaft hat noch nicht verstanden, wo es hingeht. Die gehen tagtäglich zur Schule, weil man da eben hingehen muss - und nicht, weil sie lehren und selbst auch noch lernen wollen.
SPIEGEL ONLINE: Urteilen Sie da nicht ein bisschen zu pauschal?
Wagner: Fragen Sie doch mal jemanden: Wie viele gute Lehrer hattest du? Dann kommen die allermeisten nur auf zwei oder drei während der gesamten Schulzeit. Das ist doch eine beschämend niedrige Quote! Natürlich gibt es richtig tolle und engagierte Kollegen, sogar ganze Schulen, in denen sich die Guten sammeln. Aber das ist leider immer noch die Ausnahme. Das System zieht die Falschen an: verunsicherte junge Menschen, die nach der eigenen Schulzeit am liebsten da bleiben wollen, wo sie sich auskennen - in der Schule. Und die studieren dann Lehramt.
SPIEGEL ONLINE: Das ist nicht Ihr Ernst.
Wagner: Doch. Mangelnde Sozialkompetenz hat bisher noch niemanden davon abgehalten, Lehrer zu werden. Meine Kinder haben das mal ganz böse ausgedrückt: Das Lehrerzimmer ist ein Sammelbecken für Opfer. Also für diejenigen, die früher in der Schule die Loser waren. Die werden dann Lehrer - und das ist häufig leider wahr.
SPIEGEL ONLINE: Was würde den Schulen, vor allem aber den Schülern denn helfen?
Wagner: Meine Hoffnung liegt auf den Quereinsteigern, die wegen des Lehrermangels jetzt verstärkt in die Schulen kommen. Ich setze auf deren gesunden Menschenverstand - dass die sich das anschauen und sagen: Was ist denn hier los? Und dann den ganzen Laden vom Kopf auf die Füße stellen. Aber bisher fehlt für diese Kollegen mit anderen beruflichen Erfahrungen noch die Wertschätzung. Oft werden sie im Lehrerzimmer an den Katzentisch gesetzt, irgendwo neben dem Durchgang zur Kaffeeküche oder zum Klo. Das muss sich ändern. Es müssen einfach andere Menschen ins Schulsystem.
SPIEGEL ONLINE: Wem würden Sie denn raten, in den Schuldienst zu gehen?
Wagner: Das Beamtentum darf jedenfalls nicht die Motivation sein. Lehrer ist für mich einer der härtesten Jobs der Welt. Wenn ich da nicht jederzeit voll da bin, gehe ich unter. Wer das machen will, braucht Präsenz und Widerstandsfähigkeit, Humor und Lust aufs Gestalten. Und den Willen, sich mit anderen guten Lehrern zu vernetzen. Man sollte auch Ahnung von anderen, größeren Themen haben, etwa von Gesundheit und Gehirnforschung.
SPIEGEL ONLINE: Und was soll mit den anderen passieren? Mit denjenigen, die noch nach alten Standards ausgebildet wurden und die ja - nach Ihrer Aussage - das Hauptproblem der Schulen sind?
Wagner: Wünschenswert wäre natürlich, sie durch eine neue Schulkultur und durch motivierende Fortbildungen mitzunehmen. Ich würde niemandem von vorneherein absprechen, dass er seine Arbeit als Lehrer nicht noch ändern und verbessern kann. Aber klar ist auch: So wie bisher kann es nicht weitergehen. Es muss einen riesigen Kehraus in den Lehrerzimmern geben - flächendeckend.
Nota. - Das Problem der Schule waren schon immer die Lehrer, jedenfalls seit sie eine reguläre und regulierende öffentliche Institution geworden ist. Als solche übt sie eine Anziehung gerade auf solche Temperamente aus, die fürs Unterrichten - und generell für Pädagogik - gar nicht geeignet sind. Wir erleben es gerade wieder in Berlin, wo sie, nachdem sie reformerisch-eifrig ins freie Angestelltenverhältnis entlassen wurden, nun wieder verbeamtet werden sollen - um Bewerber anzulocken! Na, das werden grad die Richtigen sein...
Bemerkt wurde es bereits in den Anfängen. Johann Friedrich Herbart, der in Deutschland die wissenschaftliche Pädagogik begründet hat, hat sich ein Leben lang, leider vergeblich, dagegen gewehrt, dass die Schule zum beherrschenden Format der Menschenbildung gemacht würde - nicht zuletzt mit diesem Einwand: Nicht nur würde sie als bürokratischer Apparat ihre von pädagogischen Erwägungen freien Eigeninteressen entwickeln, sondern sie würde einen massenhaften Berufsstand in die Welt setzen, der die eigenen Interessen von den pädagogischen Erwägungen gar nicht erst unterscheiden kann.
Doch hat die Schule als Massenveranstaltung ihre eigenen, eingeborenen Fehler, um deretwegen es für sie 'richtige' Leute gar nicht geben kann, denn die vom Temperament zum Pädagogen bestimmt sind, tun gut daran, um sie einen großen Bogen zu machen. Als Massenbetrieb kann die Schule gar ncht anders als den Durchschnitt zum Maßstab erheben, was nicht einmal für die durchschnittlichen Schüler gut ist, umso weniger für die andern. Sie wird immer nach Techniken, Methoden und Strukturen jammern, die ihre Unfähigkeit, den Schülern als Personen zu begegnen, kompensieren sollen - und ewig umsonst.
Schließlich wird sie, durch die unnatürlich Zusammenballung einer großen Menge von Kindern in einem Zwangsrahmen, all den üblen Neigungen der Kinder Vorschub leisten und deren produktive Fähigkeiten, die zu ihrer Entfaltung freilich Unbefangenheit und das Unvorhersehbare brauchen, abwürgen.
So dass man am Schluss zu dem irritierenden Ergebnis kommt: Das Problem, das die Schule selber darstellt, können wiederum nur Pädagogen lösen. Und bis sie's im Großen können, müssen sie sich mit klein-klein im Klassenzimmer bescheiden. Dass gerade die Quereinsteiger dafür das nötige dicke Fell haben, wage ich für mein' Teil nicht zu hoffen.
JE
PS. Das Foto zum Titel gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Es ist ein Symbolfoto, den abgebildeten Lehrer kenne ich nicht, er ist selbstverständlich nicht persönlich gemeint. Wenn der Besitzer des Fotos oder der Abgebildete seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünscht, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog.
JE
Eine Lehrerin packt aus
"Das Problem steht vor der Klasse" Desinteressiert oder autoritär, im schlimmsten Fall auch beides: So hat Lehrerin Sigrid Wagner ihre Kollegen erlebt und darüber ein Buch geschrieben. Hier erzählt sie, wer den Job lieber nicht machen sollte.
Ein Interview von Armin Himmelrath
Manchmal, sagt Sigrid Wagner, manchmal habe sie beim Schreiben des Buchs geweint. Weil es ihr so naheging, sich an die vielen schlimmen Situationen zu erinnern, die sie als Lehrerin und Mutter erlebt hat. Machtspiele im Lehrerzimmer gehörten dazu, Willkür gegenüber Schülern, ein Klima der Angst und Demütigung in den Schulen.
"In Deutschlands Lehrerzimmern herrschen Inkompetenz, Neid und Machtmissbrauch", sagt Sigrid Wagner. Schon 2016 hatte sie in einer Polemik im SPIEGEL den großen Frust in den Kollegien beklagt. Ihre Kritik hat die 63-Jährige, die selbst fünf Kinder hat, nach ihrer Pensionierung als Buch veröffentlicht.
SPIEGEL ONLINE: Frau Wagner, Ihr Buch trägt einen ziemlich plakativen Titel: "Das Problem sind die Lehrer". Warum dreschen Sie so auf Ihre ehemaligen Kollegen ein?
Sigrid Wagner: Lehrer waren schon immer ein Problem in den Schulen. Die meisten Menschen, die an ihre Schulzeit zurückdenken, erinnern sich an das Hierarchische, die Macht und die Gewalt. Heute wird die vor allem psychisch ausgeübt, aber es gibt leider auch immer noch die physische Seite. Die Kinder werden in der Schule oft kleingemacht, Lehrer lassen ihren Frust an ihnen aus. Deshalb meine These: Das Problem steht vor der Klasse.
SPIEGEL ONLINE: Klingt so, als wäre das ein Problem der Personalauswahl.
Wagner: Das ist es auch. Bis heute fällt es vielen Lehrern schwer, mit den Kindern gemeinschaftlich zu arbeiten. Denn dafür müsste man ja akzeptieren, dass es Situationen geben kann, in denen die Schüler auch mal mehr wissen als die Lehrer. Stattdessen habe ich als Lehrerin und als Mutter flächendeckend immer wieder Machtmissbrauch und Notenspielchen erlebt.
SPIEGEL ONLINE: Was genau?
Wagner: Lehrer, die keine Autorität haben und deshalb ihre hierarchische Macht einsetzen, um Kinder zu demütigen. Und die die Eltern von Schülern wie Kinder behandeln. Oder die Schüler bestrafen, weil es einen Konflikt zwischen Eltern und Lehrern gibt. Da gibt es alle möglichen Varianten.
SPIEGEL ONLINE: Wie erklären Sie sich solches Verhalten?
Wagner: Ich denke, dass die meisten Lehrer aus Hilflosigkeit, Unsicherheit und Frustration so agieren. Das nehmen sie selbst aber gar nicht wahr, sondern begeben sich lieber in eine Opferrolle. Und klagen dann: "Wir kriegen nur noch unerzogene Kinder." Meine Güte, was erwarten die denn? Die Gesellschaft hat sich verändert - dann müssen sich die Schulstrukturen und der Unterricht eben auch ändern! Ich habe den Eindruck, der Großteil der Lehrerschaft hat noch nicht verstanden, wo es hingeht. Die gehen tagtäglich zur Schule, weil man da eben hingehen muss - und nicht, weil sie lehren und selbst auch noch lernen wollen.
SPIEGEL ONLINE: Urteilen Sie da nicht ein bisschen zu pauschal?
Wagner: Fragen Sie doch mal jemanden: Wie viele gute Lehrer hattest du? Dann kommen die allermeisten nur auf zwei oder drei während der gesamten Schulzeit. Das ist doch eine beschämend niedrige Quote! Natürlich gibt es richtig tolle und engagierte Kollegen, sogar ganze Schulen, in denen sich die Guten sammeln. Aber das ist leider immer noch die Ausnahme. Das System zieht die Falschen an: verunsicherte junge Menschen, die nach der eigenen Schulzeit am liebsten da bleiben wollen, wo sie sich auskennen - in der Schule. Und die studieren dann Lehramt.
SPIEGEL ONLINE: Das ist nicht Ihr Ernst.
Wagner: Doch. Mangelnde Sozialkompetenz hat bisher noch niemanden davon abgehalten, Lehrer zu werden. Meine Kinder haben das mal ganz böse ausgedrückt: Das Lehrerzimmer ist ein Sammelbecken für Opfer. Also für diejenigen, die früher in der Schule die Loser waren. Die werden dann Lehrer - und das ist häufig leider wahr.
SPIEGEL ONLINE: Was würde den Schulen, vor allem aber den Schülern denn helfen?
Wagner: Meine Hoffnung liegt auf den Quereinsteigern, die wegen des Lehrermangels jetzt verstärkt in die Schulen kommen. Ich setze auf deren gesunden Menschenverstand - dass die sich das anschauen und sagen: Was ist denn hier los? Und dann den ganzen Laden vom Kopf auf die Füße stellen. Aber bisher fehlt für diese Kollegen mit anderen beruflichen Erfahrungen noch die Wertschätzung. Oft werden sie im Lehrerzimmer an den Katzentisch gesetzt, irgendwo neben dem Durchgang zur Kaffeeküche oder zum Klo. Das muss sich ändern. Es müssen einfach andere Menschen ins Schulsystem.
SPIEGEL ONLINE: Wem würden Sie denn raten, in den Schuldienst zu gehen?
Wagner: Das Beamtentum darf jedenfalls nicht die Motivation sein. Lehrer ist für mich einer der härtesten Jobs der Welt. Wenn ich da nicht jederzeit voll da bin, gehe ich unter. Wer das machen will, braucht Präsenz und Widerstandsfähigkeit, Humor und Lust aufs Gestalten. Und den Willen, sich mit anderen guten Lehrern zu vernetzen. Man sollte auch Ahnung von anderen, größeren Themen haben, etwa von Gesundheit und Gehirnforschung.
SPIEGEL ONLINE: Und was soll mit den anderen passieren? Mit denjenigen, die noch nach alten Standards ausgebildet wurden und die ja - nach Ihrer Aussage - das Hauptproblem der Schulen sind?
Wagner: Wünschenswert wäre natürlich, sie durch eine neue Schulkultur und durch motivierende Fortbildungen mitzunehmen. Ich würde niemandem von vorneherein absprechen, dass er seine Arbeit als Lehrer nicht noch ändern und verbessern kann. Aber klar ist auch: So wie bisher kann es nicht weitergehen. Es muss einen riesigen Kehraus in den Lehrerzimmern geben - flächendeckend.
Nota. - Das Problem der Schule waren schon immer die Lehrer, jedenfalls seit sie eine reguläre und regulierende öffentliche Institution geworden ist. Als solche übt sie eine Anziehung gerade auf solche Temperamente aus, die fürs Unterrichten - und generell für Pädagogik - gar nicht geeignet sind. Wir erleben es gerade wieder in Berlin, wo sie, nachdem sie reformerisch-eifrig ins freie Angestelltenverhältnis entlassen wurden, nun wieder verbeamtet werden sollen - um Bewerber anzulocken! Na, das werden grad die Richtigen sein...
Bemerkt wurde es bereits in den Anfängen. Johann Friedrich Herbart, der in Deutschland die wissenschaftliche Pädagogik begründet hat, hat sich ein Leben lang, leider vergeblich, dagegen gewehrt, dass die Schule zum beherrschenden Format der Menschenbildung gemacht würde - nicht zuletzt mit diesem Einwand: Nicht nur würde sie als bürokratischer Apparat ihre von pädagogischen Erwägungen freien Eigeninteressen entwickeln, sondern sie würde einen massenhaften Berufsstand in die Welt setzen, der die eigenen Interessen von den pädagogischen Erwägungen gar nicht erst unterscheiden kann.
Doch hat die Schule als Massenveranstaltung ihre eigenen, eingeborenen Fehler, um deretwegen es für sie 'richtige' Leute gar nicht geben kann, denn die vom Temperament zum Pädagogen bestimmt sind, tun gut daran, um sie einen großen Bogen zu machen. Als Massenbetrieb kann die Schule gar ncht anders als den Durchschnitt zum Maßstab erheben, was nicht einmal für die durchschnittlichen Schüler gut ist, umso weniger für die andern. Sie wird immer nach Techniken, Methoden und Strukturen jammern, die ihre Unfähigkeit, den Schülern als Personen zu begegnen, kompensieren sollen - und ewig umsonst.
Schließlich wird sie, durch die unnatürlich Zusammenballung einer großen Menge von Kindern in einem Zwangsrahmen, all den üblen Neigungen der Kinder Vorschub leisten und deren produktive Fähigkeiten, die zu ihrer Entfaltung freilich Unbefangenheit und das Unvorhersehbare brauchen, abwürgen.
So dass man am Schluss zu dem irritierenden Ergebnis kommt: Das Problem, das die Schule selber darstellt, können wiederum nur Pädagogen lösen. Und bis sie's im Großen können, müssen sie sich mit klein-klein im Klassenzimmer bescheiden. Dass gerade die Quereinsteiger dafür das nötige dicke Fell haben, wage ich für mein' Teil nicht zu hoffen.
JE
PS. Das Foto zum Titel gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Es ist ein Symbolfoto, den abgebildeten Lehrer kenne ich nicht, er ist selbstverständlich nicht persönlich gemeint. Wenn der Besitzer des Fotos oder der Abgebildete seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünscht, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog.
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