Samstag, 22. August 2015

Verspieltes Wachstum.

Assammakaken
aus nzz.ch, 17.8.2015, 15:42 Uhr

Spielende Affen wachsen langsamer
Spielen fördert verschiedene Fähigkeiten, braucht aber auch Energie. Forscher haben herausgefunden, dass Affen dadurch langsamer wachsen.

(sda) ⋅ Toben, Raufen und Klettern machen Spass – sind aber auch anstrengend. Deutsche Forschende konnten nun nachweisen, dass Affen, die viel spielen, langsamer wachsen. Dafür üben sie wichtige Fähigkeiten für das spätere Leben.

Bewegungsspiele fördern die motorische Entwicklung, verbrauchen aber viel Energie, die nicht mehr fürs Wachstum zur Verfügung steht. Verhaltensbiologen vermuten daher, dass Tiere nur dann intensiv spielen, wenn sie überschüssige Energie zur Verfügung haben, wie das Deutsche Primatenzentrum (DPZ) am Montag in einer Mitteilung schrieb.

Spielen contra Entwicklung

Diese Annahme stellen die Forscher um Andreas Berghänel vom DPZ nun infrage. Sie haben ein Jahr lang das Verhalten und das Wachstum von jungen Assam-Makaken im thailändischen Urwald studiert.Demnach wachsen Affen, die viel Zeit mit Raufspielen und Fangen verbringen, langsamer als weniger verspielte Artgenossen, so berichten die Forschenden in der Fachzeitschrift «Science Advances».



«Die ungehinderte Entwicklung scheint nicht wichtiger zu sein als das Spielen», zitiert die Mitteilung die Studienleiterin Julia Ostner vom DPZ und von der Universität Göttingen. «Die kleinen Affen verausgaben sich dabei so sehr, dass sie mit dem Wachsen nicht hinterherkommen.» Männliche Makakenjunge spielten mehr als weibliche.

Preis und Nutzen

Damit riskieren die verspielten Affen, dass sie später geschlechtsreif werden und weniger Nachwuchs bekommen. Dem steht jedoch ein nachweislicher Nutzen gegenüber: Jungtiere, die mehr Zeit mit wildem Spiel verbracht haben, meistern eine neue motorische Fähigkeit früher im Leben, wie die Forschenden betonen. Dies nütze vor allem dann, wenn man in Kämpfe verwickelt werde oder vor Feinden fliehen müsse.


Nota. - In vergangenen Jahrhunderten mussten die meisten Kinder hart arbeiten, ab dem 19. Jahrhundert gar in Fabriken und Bergwerken - und blieben recht klein. Dann wurde die Kinderarbeit in Europa verboten, seither kennt man das Phänomen der Akzeleration. Denn statt die Kinder tun zu lassen, was ihnen von Natur aus frommt, nämlich spielen, hat man sie auf die Schulbank gezwängt und stillesitzen gelehrt.

Die Akzeleration bringt der Gattung keinerlei Vorteil. Brachgelegter Spieltrieb bringt ihr nichts als Nachteile.
JE

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