Mittwoch, 12. November 2014

Die schwarze Reaktion marschiert, II.

Foto: dpa
aus Die Presse, Wien, 06.11.2014

Nachmittagsbetreuung:
Immer stärker Staat in der Pflicht
Wer ist am Nachmittag für die Betreuung von Schulkindern verantwortlich? Nur noch 31 Prozent sehen die Hauptzuständigkeit bei der Familie.
  
Die Nachmittagsbetreuung von Schulkindern wird immer stärker als Sache des Staats gesehen. Das zeigt eine im Informationsdienst des Instituts für Familienforschung (ÖIF) veröffentliche Studie aus dem Generations and Gender Survey. Mittlerweile halten fast gleich viele Befragte Staat bzw. Familie für hauptzuständig.

Im Rahmen der Erhebung wurden 2009 und 2013 jeweils rund 5000 Personen befragt. Ergebnis: Die größte Gruppe, nämlich 43 Prozent, sah 2013 Familie und Staat gleichermaßen für die Nachmittagsbetreuung zuständig. 31 Prozent ordneten die Hauptzuständigkeit der Familie zu, 26 Prozent dem Staat. Auffällig ist dabei die Entwicklung: Vier Jahre zuvor waren noch 38 Prozent der Ansicht, dass sich primär die Familien nachmittags der Schulkinder annehmen sollen, nur 22 Prozent nahmen primär den Staat in die Pflicht (beide gleichermaßen: 40 Prozent).

Einstellung vor allem bei Eltern geändert

"Zusammen mit der öffentlichen Diskussion der vergangenen Jahre um ganztägige Schulformen haben sich also auch die Einstellungen der Bevölkerung etwas verschoben", heißt es im Bericht. Besonders deutlich seien diese Änderungen bei den unmittelbar Betroffenen ausgefallen, also Eltern von Kindern zwischen sechs und 15 Jahren: Sie schrieben 2009 noch mit 44 Prozent weitgehend den Familien die Hauptverantwortung zu - 2013 war es nur mehr etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent).

Am stärksten in Richtung staatliche Verantwortung tendieren übrigens die Kinderlosen: Sie sehen zu 30 Prozent den Staat als hauptzuständig (Familie: 28 Prozent, Familie und Staat gleichermaßen: 42 Prozent). (APA)


Nota. - Lassen Sie sich nicht verwirren, weil sich diese Reaktion rot-grün vermummt; sie ist zutiefst schwarz und scheut das Licht, darum will sie die Kinder auch nachmittags in Stuben sperren.

Hat es ihr progagandistisches Trommelfeuer geschafft, nun auch die Elten mürbe zu machen, die sich bislang noch schützend vor ihre Kinder gestellt hatten? Vielleicht ist es aber nur trotzigen Resignation: Wenn sie's denn nicht anders wollen, solln sie nur zusehen, wie sie's bezahlen. Ein Lichtblick immerhin: Noch sind es die, die gar keine Kinder wollen, die den Finger an der statistischen Waage haben. Die sollte man raussuchen und vorn an die Rampe stellen, damit jeder sieht, wieviel Menschfreundlichkeit in der Ganztagsschule steckt.
JE

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