Samstag, 5. Dezember 2015
Das ewige Kind.
270. Das ewige Kind. — Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgend einem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten! Wir nennen’s und empfinden’s frei-lich anders, aber gerade diess spricht dafür, dass es das Selbe ist — denn auch das Kind empfindet das Spiel als seine Arbeit und das Märchen als seine Wahrheit. Die Kürze des Lebens sollte uns vor dem pedantischen Scheiden der Lebensalter bewahren — als ob jedes etwas Neues brächte — und ein Dichter einmal den Men-schen von zweihundert Jahren, den der wirklich ohne Märchen und Spiel lebt, vorführen.
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Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, N° 270
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