F. Rude
…deshalb im ganzen am schönsten, weil in ihnen noch alle Partikularitäten wie in
einem still verschlossenen Keime schlummern, indem noch keine
beschränkte Leidenschaft ihre Brust durchwühlt und keines der
man- nigfaltigen menschlichen Interessen sich mit dem Ausdruck / seiner
Not den wandelnden Zügen fest einge- graben hat. In dieser Unschuld aber,
obschon das Kind in seiner Lebhaftigkeit als die Möglichkeit von allem
erscheint, fehlen dann auch ebenso sehr die tieferen Züge des Geistes,
der sich in sich zu betätigen und zu wesentlichen Richtungen und Zwecken
aufzutun gedrungen ist.
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G.W.F. Hegel, Ästhetik , (Hotho-Ausgabe), Frankfurt a. M., o. J., Bd. I, S. 153f.
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